Eyecatcher

Nach „Kunst in der Küche“ versuchte ich mich ich weiter an Techniken, inszenierte Fotografie mit klassischer Reportage zu verbinden. Parallel dazu vertiefte ich mein Wissen über die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung. „Eyecatcher“ sollte den subjektiven Blick des Individuums imitieren: Wenn wir uns durch unser Umfeld bewegen, nehmen wir nicht alle Details der Umgebung war, sondern blenden die Dinge aus, die subjektiv von geringerer Bedeutung zu sein scheinen. Ich wollte versuchen, diesen Vorgang mit den Mitteln der Fotografie zu visualisieren.

Das Ergebnis waren eine Reihe 180° Panorama-Aufnahmen, auf denen jedoch aufgrund langer Verschlusszeiten bei Freihand-Fotografie keine Details zu erkennen sind. Scharf abgebildet sind nur die Teile des Bildes, die mit einem externen Blitz ausgeleuchtet wurden. Auch diese Details besitzen eine geisterhafte Qualität, die andeutet, dass es sich um vergängliche Eindrücke handelt, die nur im Vorübergehen wahrgenommen werden.

Die daraus entstandenen Bilder wurden für ein Ausgabeformat von 1000x4000cm konzipiert. Die angestrebte Wirkung kann hier nur angedeutet werden. Ein Mausklick auf die folgenden Bilder öffnet ein größeres Fenster, das den Betrachter zum Erforschen des Bildes einlädt.

Rundgang HfG

Das erste Bild war der Prüfstein, ob die Idee tragfähig genug sei, noch mehr Zeit darauf zu verwenden. Es entstand Ende 2000 auf dem, einmal pro Jahr stattfindenden, Rundgang der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe. Der Schauplatz bot einen dynamischen Hintergrund und genug Details, die hervorgehoben werden konnte. Die Sicht ist die eines zehnjährigen Jungen, der den Blitz bediente, der über ein zehn Meter langes Kabel die Kamera auslöste. Der Kamerastandpunkt war, wie auch bei den späteren Bildern, deutlich über Augenhöhe.

Terracotta

Entstanden in eine Music-Club nach dem Auftritt einer Live-Band. Bei diesem Bild führte ich bewusst einen Gedanken weiter, der durch eine Ungenauigkeit beim ersten Bild entstanden war: Ich baute offensichtliche Fehler ein. Am deutlichsten wird dies bei einem Mann der buchstäblich neben sich steht (oder besser „tanzt“). Neben der Tatsache, dass dauernd irgendwelche Leute über das Blitzkabel stolperten, erschwerten die Lichtbedingungen die Arbeit an diesem Bild.

Marktplatz Karlsruhe

Der Marktplatz Karlsruhes mit der berühmten Pyramide bildete im Januar 2001 den Abschluss der Serie. Durch die schnell einsetzende Dunkelheit war ich gezwungen, sehr zügig zu arbeiten. Wie bereits bei der Portrait-Serie ein Jahr zuvor, experimentierte ich auch hier mit dem Kontrast aus kaltem Tages- und Blitzlicht und der warmen Farbtemperatur der künstlichen Lichtquellen.